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Während
der langen Autofahrt schlief ich und schlief, ha, damit hatten Mama
und Papa nicht gerechnet. Ausgerechnet ich, die Schlafen lediglich
als notwendiges Übel empfand, denn erstens habe ich schnell
gelernt, dass man im Krankenhaus immer auf der Hut sein muss, dauernd
wollten die etwas von einem, da war nix mit seelenruhig abschnarchen
und zweitens wollte ich doch immer auf dem neuesten Stand der Dinge
bleiben, nichts verpassen.
So schrecklich
mir die Welt oft erschien, so faszinierend und bunt schillernd wirkte
sie auch auf mich. Sie hatte etwas magisch Anziehendes, nicht zuletzt
durch meine Eltern, die mir immer wieder Mut zusprachen und mich
von den Sonnenseiten des Lebens überzeugten, weshalb ich auch
beschloss, um mein winziges Leben zu kämpfen und meinem Sternzeichen
"Löwe" gerecht zu werden, denn im Grunde bin ich
doch ein geborener kleiner Optimist und ich hatte jede Menge Unterstützung
von den Ärzten, Schwestern und natürlich meinen Eltern!
Nun musste
ich mich also erst einmal ordentlich ausruhen und Kräfte sammeln,
wer wusste schon, was da Zuhause auf mich zukam? Ich wollte mein
Zuhause mit allen Sinnen in mich aufsaugen, kein noch so winziges
Detail verpassen, ich war ja schon so neugierig, hach, was war ich
aufgeregt!
Irgendwann
wachte ich auf und vernahm noch immer dieses gleichmäßige
Brummen; wir saßen noch immer in diesem Gefährt, was
meine Eltern "Auto" nannten. Langsam wurde ich ungeduldig,
wo war dieses Zuhause? wie lange sollte es noch dauern bis ich es
endlich kennen lernen durfte? Ich bekam es mit der Angst zu tun,
wollte man mir dieses Zuhause etwa doch wieder vorenthalten? Überhaupt
war ja alles so anders. Außerdem hatte ich Hunger und dieser
verflixte Gurt, der so fest um mich geschnallt war, HÄBÄHHHHH!!!!!
Mama, nimm mich doch endlich auf den Arm!, flehend suchte ich ihren
Blick. Was, wie? Warum geht das jetzt nicht???? Mama und Papa versuchten
mich zu trösten, aber ich hatte die Faxen dicke: ICH WOLLTE
JETZT SOFORT ZUHAUSE SEIN!
Und ganz plötzlich redeten Mama und Papa erfreut auf mich ein,
erzählten etwas von "wir wären jetzt angekommen"....
Zuhause?
Das Motorengeräusch war mit einem Mal weg, die Türen wurden
aufgestoßen, ich hielt erwartungsvoll inne. Nur Sekunden später
starrte ich mit ungläubigen, weit aufgerissenen Augen auf dieses
Fellbündel, was da auf mich zustürzte und mich von oben
bis unten abschlabberte. Mannomann, war das `ne Wucht! Was für
eine Begrüßung und was hatte dieses Vieh für eine
wahnsinnslange rote Zunge und so eine große schwarze Nase.
Das musste Jessie sein, meine Schäferhundschwester! Ich war
überwältigt. Mit so einem lustigen Fellzottel hatte ich
gar nicht gerechnet, ich strahlte im ganzen Gesicht wie ein Honigkuchenpferd.
Hier würde es mir gefallen, das war sicher und Mama und Papa
waren auch noch da, wie könnte es besser sein!
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