24 Monate alt (21 Monate korrigiert)

Wisst Ihr, wer "Nina" ist? Nein?
Na, überlegt mal, es liegt doch auf der Hand.

Klar, ich bin Nina! So jedenfalls begann ich mich, einen Tag nach meinem Geburtstag zu nennen. Und meine "große" Schwester Anica, nannte ich zärtlich "Anna".

meine selbstgepinselte Blume für "Anna"

Ein paar Mal gelang mir sogar schon "Didi" und "Kacka" auf der Toilette (den Topf brauchten meine Puppen und Stofftiere), aber dass ich dann den halben Tag wartend auf meinem Topf sitzend verbrachte, nur damit es wieder klappte, fand Mama dann gar nicht mehr so prima und sie beschloss, mich nicht weiter daran zu erinnern, ich war ja noch so klein…

Denkste, Mama, groß war ich geworden, auch wenn das die KIÄ bei der U7 ein wenig anders sah. Die diagnostizierte nämlich Kleinwuchs (hey, immerhin brachte ich es schon auf glatte 80 cm Größe!) und empfahl dringend eine endokrinologische Untersuchung, weil ich:

a) zu klein war für eine Zweijährige (dabei werde ich erst im November wirklich zwei     Jahre alt - korrigiert und meine Mama ist auch so eine Zarte)
b) das Gewicht eines Einjährigen hatte mit gerade mal knapp 8, 2 kg, na und, sind die mit     550 g auf die Welt gekommen?
    Und zum Vergleich:
   U6: 65 cm Länge, 5880 g, 42 cm KU
   U7: 80 cm Länge, 8140 g, 45 cm KU
c) noch immer eine leichte Thelarche (Brustdrüsenschwellung) hatte und
d) zusätzlich eine leichte Klitorishypertrophie (-vergrößerung), die zwar    frühgeburtsbedingt sein könnte, aber man weiß ja nie…

Jedenfalls wurde der Verdacht auf AGS (adrenogenitales Syndrom) geäußert und Mama und Papa waren wir vor den Kopf geschlagen. Zum Glück hatten wir bereits am nächsten Tag einen Termin im SPZ, vielleicht konnte dort schon einiges geklärt werden.

Aber es gab auch total positive Ergebnisse bei der U7, wenngleich nun auch ein kleiner Schatten über diesen lag. Die Frühgeburt hatte ich nämlich bis auf Gewicht und Größe komplett kompensiert. Meine Entwicklung wäre phänomenal, hätte die KIÄ nach all den Komplikationen nie für möglich gehalten. Da könnten O-Ton KIÄ viele normalgeborene Zweijährige nicht mithalten. Mama musste immer an den Satz denken, den die KIÄ damals nach einer der unzähligen Schädelsonografien äußerte: "Vielleicht wäre sie ein Genie geworden und wird nun "nur" ganz normal." Nein, ein Genie war ich nun wirklich nicht, aber eben ganz normal und doch irgendwie besonders.

Auch das SPZ bestätigte, dass ich topfit sei. In vielen Bereichen war ich sogar weiter als ich sein müsste. Aus dem SPZ wurden wir daher nach zwei Jahren sogar entlassen. Juchhuuuu!!!!

Auch mit den Verdachtsdiagnosen der KIÄ waren sie im SPZ zurückhaltender. Größenmäßig näherte ich mich immer mehr der 3 %-Perzentille, zeigte also stetiges Aufholwachstum und Gewichtsmäßig lag ich zwar deutlich unter der Kurve, folgte ihr aber parallel.

Die Thelarche und die Klitorishypertrophie fand die Ärztin im SPZ auch eher undramatisch, eine Abklärung könne aber sicher nicht schaden. Der Verdacht auf AGS konnte sogar schon mal zu ca. 90 % ausgeschlossen werden, da eine Fruchtwasserpunktion in der Schwangerschaft dafür keine Anhaltspunkte gab und auch zwei Screenings auf der Intensiv keine Normalbefunde lieferten. Und eine der wichtigsten Erklärungen gegen dieses gefürchtete Syndrom lieferte besonders die Tatsache, dass ich leider schon mehrmals in meinem Leben sehr schwer krank war (damals die ersten Monate nach der Geburt), demzufolge großen körperlichen Stresssituationen ausgesetzt war, die ich mit dem beim AGS fehlendem Hormon Cortisol sicher nicht aus eigener Kraft überlebt hätte. Denn dieses Hormon produziert der Körper eines jeden Menschen normalerweise in ausreichenden Mengen und der Situation angepasst. Bei einem Menschen mit AGS muss es von außen zugeführt werden.

Dieser Vormittag endete zuversichtlich mit einem Besuch auf den Neos. Die Ärzte und Schwestern freuten sich riesig, nahmen sich viel Zeit, zeigten mir alles (als würde ich das nicht genauestens kennen…leider…) und machten sogar Fotos von uns. Ich war völlig hingerissen von all den zarten Geschöpfen, die so tapfer kämpften und durfte nach Einverständnis mit der Mama und nachdem diesmal ICH mir die Hände gewaschen und desinfiziert hatte, sogar ein Baby auf der Frühchenstation streicheln.

Meinen Wortschatz erweiterte ich praktisch täglich (aktuell ca. 70 aktive Wörter), hier ein wirklich kleiner Eindruck über die allerwichtigsten Neuerungen:

Muma - meine heißgeliebte Mamamilch          Mecki - Smarties
bauber - sauber                                          ke - O.K.
dampe - Schampoo
gucka - gucken

Außerdem konnte ich nun Seifenblasen pusten, mit einer Hand aus einem Glas trinken und das Tollste überhaupt: ich hatte einen eigenen Kletter- und Rutschturm im Garten, denn Spielplätze sind hier rar gesät.

Zwei, die sich mögen...
Elina mit ihrem vierjährigen Cousin Eric.

Ja, ja, die Cousins...oder die Cousinen???

Mit Badeschuhen auf Nummer sicher. Später traute sie sich auch ohne.

Ups, wo ist mein zweiter Schuh?

Elina im Hochsommer mit ihren geliebten Gummistiefeln.

 

 

Kleines Video gefällig?

(Schuhklau - in Mamas Schuhen läßt es sich herrlich klappern...)

Mein neuer Kletterturm...

...da ist Jessie recht neidisch.

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