26 Monate alt (23 Monate korrigiert)

Inzwischen hatte ich mich gut auf Mallorca eingelebt, einem grinsenden "Hola" auf zwei Beinen konnte schließlich kaum einer widerstehen.

Fuß- und Handabdrücke von mir im mallorquinischen Sand.

Bald schon hatte ich meinen ersten Freund. Jungs waren mir sowieso lieber, sie beschützten mich gern vor zickigen Mädchen, die mir alles wegnahmen. Ganz aufgeregt war ich immer, wenn wir in den Speisesaal essen gingen, denn dort traf ich ihn meist. Er war ca. vier Jahre alt und blond, seinen Namen habe ich leider nie erfahren. Ich verehrte ihn sehr und bekam stets glühend rote Wangen und ganz glasige Augen. Wir liefen gemeinsam kreischend über den Hof, spielten fangen oder verstecken. Meine Elter belächelten mich eher, ihnen stand nur eine Frage ins Gesicht geschrieben: "Fängt das jetzt immer so früh an???"

Dieses Bild zeigt meine Gefühle...

Leider waren die zwei Wochen bald um und es hieß Abschied nehmen. Nach einem letzten langen, warmen Strandtag ging es im Bus nach Palma zum Flughafen. Zum Glück stand uns ja noch ein Höhepunkt bevor, ehe wir, zurück in der Heimat, dem Kälteschock erlagen: der Flug. Ich bestand darauf meinen kleinen "Rucka" (Rucksack) selbst zu tragen und rannte förmlich zu unserem in der Dunkelheit blinkenden großen Gefährt. Fliegen war einfach himmlisch! Zuerst hielt ich es ja noch für ein überdimensioniertes Auto, ließ auf meinem ersten Flug noch kurz verlauten "Auto brumm brumm", legte mich genüsslich aus dem Fenster schauend in Mamas Arme und süffelte entspannt meine Muma. Als das Ding unerwartet gen Himmel abhob, schoß ich urplötzlich hoch, ließ alles "stehen und liegen", pappte mich ans Fenster und dort klebte ich dann laut staunend ("Oohh" und "Uuiiihh") für die nächste halbe Stunde fest.
Jetzt war ich ja bald routinierter Vielflieger : und wusste was mich erwartete.

Diesmal freute ich mich nicht so sehr wie sonst, wieder zuhause gelandet zu sein. Es war kalt und ich verstand nicht recht, warum ich nicht wenigstens hier drin nackig und barfuss laufen durfte. Ein paar Tage später deutete ich erwartungsvoll auf den Koffer, begann meinen Pullover auszuziehen und meinte: "Da Koffer, rein!" Auf die Frage meiner Mama, ob ich wieder nach Mallorca fliegen wolle, antwortete ich sofort mit "JAA!!!"

Anstatt nach Mallorca verschlug es mich aber in die Kinderklinik, Abt. Endokrinologie, wo wir Ende Oktober einen Termin hatten. Ihr erinnert Euch, was für Verdachtsdiagnosen im August bei der U7 deutlich wurden?
Die Ärztin war ganz lieb und nahm sich viel, viel Zeit. Auch sie bestätigte, dass ich topfit sei und mein Wortschatz für mein Alter zudem beachtlich. Ich entspräche voll und ganz meinem realen Alter und hätte zusätzlich noch den gut 3-Monate-Frühchen-Bonus. Gewicht und Größe lägen, wenn man vom korrigierten Alter ausginge, was man nach wie vor sollte, immerhin auf der 3 %-Perzentille, also auch hier kein Grund zur Besorgnis. Meine Lunge aber klänge nach wie vor sehr schlecht (starke BPD) und es wäre ein Wunder, dass ich nicht häufiger eine Bronchitis hätte und ab und an wegen Lungenentzündung ins Krankenhaus müsste. Hm, wohl doch gut, dass mich meine Eltern von erkälteten Personen so gut es eben geht fernhalten, auch wenn sie manchmal belächelt werden.

Die Untersuchungen waren zwar spielerisch und ich bekam sogar die Emla-Betäubungssalbe zum Blut abnehmen, aber so tapfer ich auch war, ein paar Tränen kullerten doch und ich sagte Mama und Papa, dass es piekte. Dann musste ich noch zum Ultraschall der inneren Genitalien, da war ich ganz tapfer und bekam zur Belohnung einen Lutscher. Nun hieß es, ca. zwei Wochen auf die Ergebnisse zu warten.

Die große Blutuntersuchung brachte weder genetische noch Stoffwechselstörungen zutage *große Erleichterung* , lediglich der Ultraschall zeigte Follikelzysten bei den Eierstöcken, die wenn sie platzen, Östrogene ausschütten, die wiederum in die Blutbahn gelangen und somit ursächlich für die leichte Brustdrüsenschwellung sind und vor allem nicht behandlungswürdig wären. Das hätten halt einfach manche Mädchen. Die Klitorishypertrophie hingegen wäre rein frühgeburtsbedingt, dass passe sich im Laufe der Pubertät von alleine an. Das einzige, was nun gemacht werden sollte, war, in 6 Monaten den Befund nochmals zu überprüfen, einfach um sicherzugehen, dass nicht doch eine vorzeitige Pubertät dahinter stecke, die sich vielleicht erst langsam entwickelte und unbedingt behandlungswürdig wäre. Da die Blutwerte diesmal aber keinen Anhaltspunkt dafür gaben, ist erstmal davon auszugehen, das dem nicht so ist. Gegebenenfalls wären weitere Kontrolltermine nötig.

"Nina"

Turmkönigin!

Nur für Rapunzel reicht die Haarpracht noch nicht.

Kaltes Meereswasser, was gibt es besseres fürs Haar?

Eingegraben!

Strandläufer

Hoppa!

Trockenschwimmen

Wieder daheim!

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