Dezember 2004

 

03.12.2004

 

Mein Paulinchen ist wirklich eine treue Seele:

Sie liegt mir wie ein Hündchen zu Füßen.

 

04.12.2004

Jetzt geben wir dem Dachboden noch den letzten Schliff –

auf geht’s…

 

…zum Streichen und Malern:

 

 


 

05.12.2004

 

Nachdem ich ja nun den Nikolaus „live“ erlebt habe, bin ich großer Hoffnung, dass er heute Nacht nochmals kommt und putze voller Eifer nicht nur meine Schuhe sondern die der ganzen Familie.

 

 

 

06.12.2004

N I K O L A U S

 

Tatsächlich, der Nikolaus war bei Oma und Opa,

dort hatte ich nämlich meine Schuhe stehen gelassen. :-)

 

07.12.2004

 

Wieder zuhause erwartete mich noch eine Überraschung:

 

Da hing noch ein Nikolaus (oder war es ein Weihnachtsmann?) an der Wand – mein Adventskalender – jippiieeh!!! – der ist ja klasse!

 

13.12.2004

Mein erster Kindergartentag nach über 8 Wochen – klar, war ich auch lange in Norddeich, aber ja leider auch dort fast die gesamte Zeit krank. Zum Glück habe ich trotzdem ein paar schöne Sachen erlebt, wenn wir auch sonst sehr viel zuhause waren im Gegensatz zu sonst, halt je nachdem wie schlecht es mir eben ging. Jetzt war ich natürlich ganz schön aufgeregt und die Vorfreude war groß – ich war aber gleich wieder richtig integriert in meiner Gruppe und meine Freunde haben auf mich gewartet, da war ich ganz schön erleichtert. Mir hat es super gefallen und ich freute mich schon auf morgen.


17
.12.2004

 

Das darf doch nicht wahr sein, mein dritter Kindergartentag und ich werde schon wieder krank! Abends habe ich Fieber und eitrigen Schnupfen.

 

18.12.2004

 

Das Fieber ist weg, aber ich bin etwas unleidlich. Dennoch backen wir Plätzchen, das hatte ich mir so sehr gewünscht, vielleicht lenkt es mich etwas ab.

 

 

19.12.2004

Sonntag Vormittag habe ich wieder wenig Fieber, aber nachmittags ist es auch schon wieder weg, dafür beginne ich mehr und mehr zu husten – was das bloß wieder ist.

 

20.12.2004

Montag früh fahren wir natürlich gleich zum Arzt und BINGO - die dritte schwere Angina in Folge. Mama hatte das ja schon geahnt, heute Morgen sah es beim Zähneputzen so eitrig in meinem Mund aus. Die Kinderärztin holt mehrere dicke Brocken aus meinem Hals und das wäre längst nicht alles. Obendrein habe ich mir auch noch eine Lungenentzündung eingefangen. Die KIÄ bestellt mich gleich wieder für den nächsten Tag und war insgesamt über meinen derzeitigen Zustand sehr besorgt. Sie empfahl meinen Eltern ausdrücklich, mich für die komplette kalte Jahreszeit über aus dem Kindergarten zu nehmen, danach würden wir weitersehen. Sie meinte, der Kiga wäre dieses Opfer nicht wert. Jetzt gilt es erstmal, mich insgesamt wieder zu stabilisieren, denn auch gewichtsmäßig habe ich Krankheiten ja leider nichts zuzusetzen. Ich wiege ja gerade mal 11.5 kg (ja, immer noch!) auf 100 cm verteilt, extrem wenig, wo ich doch schon 4 ½ Jahre alt bin. Leider muss ich nun aber auch dauerhaft Cortison (Flutide mite) inhalieren, da kommen wir nun wirklich nicht mehr herum. Hoffentlich hilft das auch, denn so richtig begriffen habe ich nun noch nicht, dass ich jetzt nicht mehr in den Kiga darf, ehrlich gesagt, ist es mir aber auch gerade ziemlich egal, denn berauschend geht es mir wirklich nicht gerade und in solch Situationen bin ich dann sowieso lieber bei meiner Mama.

 

Mama hat sich prompt angesteckt und hing mit Angina und lediglich Bronchitis nun auch in den Seilen – dann musste sie das noch alles mit dem Kiga regeln und selbst zum Arzt. Zum Glück war ja mein Papi noch da, aber Mami lass ich nie gerne allein zum Arzt, da habe ich irgendwie immer eine Heidenangst um sie. Man weiß schließlich nie!

Das konnte ja ein herrliches Weihnachtsfest werden, wo wir nun so krank waren.

Unser Antibiotikum schlug aber zum Glück recht schnell an, so dass doch noch ein paar Weihnachtsvorbereitungen getroffen werden konnten:

 

Papa hatte ja einen Riesenbaum ergattert (er zahlte im Baumarkt über 50 Euro, war der Dritte und konnte ein Gedicht aufsagen, dafür durfte er sich einen tollen Tannenbaum aussuchen – Glück muss MANN haben ;-))

Leider musste die Spitze gekappt werden, er hätte sonst nicht ins Wohnzimmer gepasst und ich wollte die Spitze unbedingt für mich, ich wollte einen eigenen kleinen Baum!

Aber auch diese Herausforderung meisterte Mama mit Bravour, schaut mal:

Mein eigener kleiner Baum!

 

Da war ich nun mächtig stolz, welches kleine Mädchen hatte denn schon einen eigenen Tannenbaum?

 

24.12.2004

Ich schneide den letzten Rest Bart ab,

nun kann er wieder ein ganzes Jahr wachsen.

 

Soweit war ich wieder hergestellt, natürlich noch lange nicht richtig gesund und den Heiligabend Vormittag bin ich ständig in Tränen ausgebrochen, nichts war mir wirklich recht zu machen, ich wusste selbst gar nicht, was ich wollte. Meine Eltern waren dem Nervenzusammenbruch nahe, aber sie wussten ja, ich bin krank – auch wenn es halt für Außenstehende oft nicht so wirkt. Meine Eltern sagen nicht umsonst, wenn ich mal gähne, ich schalte von einem Akku auf den nächsten um, während die im Kiga dachten, ich wäre todmüde, tsss… haben die ’ne Ahnung.

Aber zum Glück gibt es an Weihnachten ja Geschenke und die trösteten natürlich auch mich in all meiner inneren Zerrissenheit.

Zuerst gab es aber noch einen Brief vom Weihnachtsmann, ich hatte ihm ja geschrieben, ist schon ein paar Wochen her, aber dass er antworten würde, darauf war ich gar nicht gefasst. Da habe ich mich natürlich schon sehr gefreut.

Aber auch da gab es Gejammere, ich wusste nicht recht, ob ich den Brief noch schnell vor dem Mittagessen lesen sollte oder lieber nachher oder doch lieber zuerst?

 

Und dann endlich war es soweit, nach vielen Tränen an diesem Tag, öffnete sich nun endlich die Tür zum Weihnachtszimmer.

Ich stürzte hinein und geradewegs auf mein ersehntes Trampolin hinzu:

 

Einmal kurz hüpfen das musste einfach sein, aber meine Eltern mussten mich herunter zwingen, da ich ziemlich zu röcheln begann, halt doch zu

anstrengend in meinem jetzigen Zustand – schaade!!

 

Was mich wohl alles erwartete, man war ich aufgeregt!

 

 

Die eindeutig schönsten Geschenke neben meinen zwei Weihnachtswünschen (Wickelkommode und Trampolin) waren eindeutig das Müllauto und der Staubsauger!

Nach dem Weihnachtsessen wollte ich am liebsten gleich ins Bett – also, wenn ich das schon selbst äußerte… - das war Premiere, freiwillig bin ich, glaube ich, noch nie ins Bett gegangen, nein, nicht wirklich.

Daraus wurde dann aber doch nichts. Mein Opa Franz brachte auch noch ein Geschenk vom Weihnachtsmann und da schaltete ich dann eben blitzschnell auf meinen Ersatzakku :-)) – das konnte ich mir ja nun nicht entgehen lassen. Opa Franz meinte nämlich, bei ihm wäre der Weihnachtsmann gewesen, da dachte er wohl, er erzähle mir was Besonderes, ich erwiderte hingegen ganz trocken: „Ja, bei mir auch.“ und hatte prompt die Lacher auf meiner Seite.

 

25.12.2004

 

Am 1. Weihnachtsfeiertag kam Weihnachtsbesuch.

 

Ich bekam einen tollen roten Flitzer:

Da musste ich nun natürlich erst mal genau die Bedienungsanleitung studieren:


Mama und ich bekamen tolle Wärmekissenherzen, damit wir im Winter nicht so frieren brauchen – wir sind nämlich beide Frostbeulen.

Da ich aber wirklich dünn bin, fand ich, ich hätte ein Anrecht auf alle Wärmekissen und stopfte sie mir vorsorglich in die Knie und den Popo…

 

Ach, was haben wir gelacht und Lachen ist schließlich immer noch die beste Medizin.

Später machten wir noch Fondue und Raclette und ich hatte jede Menge Spaß am Braten und Brutzeln, nicht aber am Essen :-/

Als es ans Schlafen gehen ging, wollte ich partout Mamas neuen Schlafi zur Nacht anziehen und es konnte mich einfach keiner davon überzeugen, dass er mir viiiiel zu groß war, nicht mal der Schlafi selbst, ich war doch so sicher, dass er schon irgendwie passen würde, er musste es einfach…

 

28.12.2004

 

Ihr seht, ich bin ein echtes Stehaufmännchen und schon fast wieder die Alte, fit wie ein Turnschuh, na ja, ein alter ausgelatschter vielleicht, aber das würde schon wieder. Ein echter Basketballprofi war ich aber allemal:

Ihr glaubt es nicht?

Wollt Ihr den Beweis???

Movie Film.wmv

 

31.12.2004

 

 

Mensch, da hatte ich ja echt einen traurigen Rekord hingelegt:

In den Monaten Oktober, November, Dezember, seit Kindergartenbeginn also, war ich tatsächlich insgesamt nur 6 Tage wirklich richtig gesund (bis auf den komischen Husten, aber den zählen wir mal nicht).

Dennoch konnte ich wieder jede Menge schöner Dinge erleben. Bin gespannt wie das Neue Jahr beginnt, eigentlich kann es ja nur besser werden, oder was meint Ihr?

Mama und Papa haben mich jedenfalls um Mitternacht geweckt und mit mir im Wintergarten das Neue Jahr begrüßt. Ich war sehr beeindruckt von all den Raketen und Knallern und hatte überhaupt keine Angst, im Gegensatz zu Jessie, die war ein Angsthase, äh –hund, die Arme!

 

 

Januar 2005

 

Letztens waren wir bei Toys’r’us, ich durfte mir nämlich einen Weihnachtsgeschenkgutschein einlösen, das gab’s noch nie und ich fand das total klasse. Ich hatte auch schon ziemlich genaue Vorstellungen, was ich so brauchte, nämlich unbedingt eine Wickeltasche für Sina, meine Puppe, damit ich sie auch unterwegs wickeln konnte. Dann entdeckte ich noch einen Reiterhof ähnlich Barbie, nur billiger, das war genau das richtige für mich und gleich zu Anfang verzauberte mich ein Schminkset, das wollte ich auf jeden Fall! Ich hatte noch ein paar andere Ideen, Playmobil z. B. oder eine Reiterbarbie – aber alles ging ja nun nicht, schließlich war das schon eine Menge und das verstand ich auch.

Zuhause musste ich gleich alles ausprobieren. Das Schminkset hatte es mir besonders angetan. Die nächsten Tage, ja Wochen verbrachte ich täglich eine halbe/Dreiviertelstunde vor dem Spiegel um mich zu „verschönern“. Papa schüttelte den Kopf, amüsierte sich köstlich und meinte flüsternd zu Mama: „Die sitzt ja immer noch da!“ Aber meine Eltern ließen mich gewähren, sie dachten, so vergeht diese Phase am ehesten. Zuerst aber habe ich Mama noch ein paar Pinsel und Lippenstifte zusätzlich abgeluchst, schließlich hatte sie Sachen, die ich nicht hatte.

 

Hier seht Ihr nun das Ergebnis meines 3. Schminkversuchs – l

angsam bin ich schon Profi – wenn Ihr also Schminktipps braucht, fragt nur!

 

noch schnell die Lippen nachziehen… - und voilà! Sehe ich nicht hinreißend aus?

 

06.01.2005

 

Heute kamen meine 1. Reitstiefel von Aigle in Gr. 28, die meine Eltern einen Tag vor Heiligabend für 1 Euro bei Ebay ersteigert hatten – ein echtes Schnäppchen, denn sie sind wie neu! Die Freude bei mir war natürlich gigantisch, als ich das Paket auspackte.

Ich verwandelte mich blitzschnell in eine Reiterin und man sah mich den ganzen Tag dann nur noch in diesen Stiefeln herum laufen, meine Mama befürchtete schon, ich würde sie noch mit ins Bett nehmen.

 

 

07.01.2005

 

Ich bin übrigens wieder so richtig gesund – na ja, bis auf die Lunge halt, das muss man sehen, was die Zeit bringt und das Cortison. So langsam verstehe ich jetzt auch, was es heißt, nicht in den Kiga zu dürfen und manchmal frage ich Mama abends, ob es morgen schon Sommer ist. Aber ich bin auch sehr glücklich zuhause, Mama macht immer so viel mit mir, da wird die Zeit nie lang und ich helfe Mama ja auch gerne im Haushalt, beim Kochen usw. – wir sind ein Team, wir machen fast alles zusammen, das macht viel Spaß!

Der Geschwisterwunsch liegt mir noch immer sehr am Herzen und ich bequassele Mama eigentlich täglich. Ich will alles wissen, was das Baby dann braucht, wo wir eine Wickelkommode herkriegen und ein Gitterbettchen, ob Mama mich dann in ein Geschäft fahren kann, damit ich einen Babyautositz kaufen kann, denn *heul*, ich kann ja noch nicht alleine Auto fahren. Ich mache mir Sorgen und Gedanken über alles Mögliche, wo andere Kids vielleicht nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden, dabei ist noch nicht mal ein Baby unterwegs! Egal, ich muss das halt wissen, mich interessiert das. Aber ich bin auch selbst noch so hin- und hergerissen, wie das mit Baby dann mit meiner Muma wird. Ich liiiiebe meine Muma, sie schmeckt so köstlich, also träume ich halt erstmal von einem Baby und alles andere regelt sich dann schon zu gegebener Zeit.

Jedenfalls habe ich meine Mami schon mal mit schwarzer Muma (ich mag schwarz) gemalt und mit Bitzi im Bauch. Wollt Ihr mal sehen?

Bitzi ist eigentlich meine imaginäre Findlingskatze. Ich male sie Euch mal auf:

Sie ist mir unterwegs zugelaufen, als ich mit Papa auf dem Rückweg vom Einkaufen war. Bitzi war noch ganz winzig und schwarz, sie hatte ein rotes Halsband und eine blaue Leine. Zuhause gab ich ihr gleich was zu trinken und ein paar Pellets von Paulinchen. Ich fütterte sie fortan täglich.

 

08.01.2005

 
Ich als Riesenbaby.   Wieder als 4 ½ Jährige.

Und mit jeder Menge Klunker behangen ;-)

 

26.01.2005

Da ich ja absoluter Pferdefan bin hat mich Mama heute mit einem selbst gebastelten Steckenpferd überrascht. Sie hat einen ganzen Tag dafür gebraucht und genäht und genäht, ich habe bei der Entstehung zugeschaut. Hätte Mama vorher gewusst, was das für Arbeit macht, hätte sie nie damit angefangen, meinte sie nachher schmunzelnd. Papa und ich finden jedenfalls meinen „Horse“ sehr gelungen. Horse ist nämlich englisch und heißt Pferd und da ich ja mit Mama und Papa jetzt oft Englisch lerne, ganz spielerisch mit Musik und Büchern, fand ich den Namen sehr passend. Aber jetzt will ich Euch Horse erst einmal vorstellen, wie es sich gehört!

 

 

27.01.2005

 

Da ich jetzt ja sowieso nicht in den Kindergarten kann, Papa Zeit hat und um diese Zeit unser Ferienhaus leer steht, liegt es doch nahe, noch einmal ausgiebig, vermutlich das vorerst letzte Mal bis voraussichtlich September oder so an die Nordsee zu fahren zu Oma und Opa – jaaaaaaaaaaaaa!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :-))))

 

Vor allem trifft es sich gut, weil ich vor ein paar Tagen urplötzlich mit dem rechten Auge ein bisschen zu schielen begann, nicht täglich und auch nicht oft, aber ich schielte halt plötzlich dann und wann. Bei meiner Mama schrillten gleich die Alarmglocken, schließlich war ich durch beide Eltern erblich vorbelastet. Aber jetzt mit über vier Jahren hatte irgendwie keiner mehr damit gerechnet. Das halbe Jahr war auch gerade ungefähr um und ein neuer Augenarzt-Termin stand folglich sowieso an, dann konnten wir das ja gleich mit abklären. Ich gehe ja hauptsächlich immer dort oben zum Augenarzt, weil meine Oma ja bei einem arbeitet.

Also machten wir uns auf den Weg und mein Papa beschloss, einen schönen Dachbodeneinbauschrank für all die Bettwäsche, Handtücher etc. für unsere Gäste und unseren Kram, den wir immer da lassen, zu bauen. Prima, Papa war also beschäftigt! Und Mama und mir fiel auch schon was ein.

 

30.01.2005

Schaut mal, das war meine Überraschung, die schon in Norddeich auf mich wartete:

 

31.01.2005


Habt Ihr Pauli entdeckt? Sie schläft in meiner Beinhöhle ;-)

Gleich heute hatte ich den Termin beim Augenarzt. Da es klar wie Kloßbrühe war, das ich nun eine Brille kriegen würde, waren wir vorab schon mal Brillen sichten. Mensch, Leute, dass das so ein Problem sein würde! Mit den meisten Gestellen sah ich aus wie Puk, die Stubenfliege – sie waren alle zu groß für mein zartes Gesicht. Nun bin ich ja auch extrem schlank. Gepasst haben mir die Babybrillen, von den Gläsern her, aber die Bügel waren natürlich viel zu kurz. Wir rannten von einem ins nächste Brillengeschäft – Ratlosigkeit. Schließlich haben wir doch noch zwei schöne Brillen gefunden, die beiden einzigen, die annähernd in Frage kamen trotz eigentlich recht großer Auswahl. Die konnte ich dann aber nicht mehr wirklich sehen, da wir nebenbei schon im 10 Minuten-Abstand getropft hatten und dies die letzte Augendröhnung war. Dann ging es zum Augenarzt. Leider haben sich mein Augen durch das Wachstum in den letzten 6 Monaten rapide verschlechtert, wo sie vorher doch knapp grenzwertig waren. Links war noch ganz gut, aber das rechte Auge gar nicht so. Normalerweise können Kinderaugen Sehschwächen recht prima ausgleichen (natürlich ist ab Überschreitung eines Grenzwertes dann trotzdem eine Brille nötig), aber der Augenarzt meinte, er hat das sehr häufig, wenn Kinder sehr lange sehr krank waren und der Körper geschwächt ist, dass sie dann beginnen zu schielen, wenn sie dafür (z. B. durch genetische Vorbelastung) sensibilisiert seien. Im Allgemeinen wäre das aber recht gut behandelbar. Ich bekam mein Brillenrezept und damit gingen wir gleich am nächsten Tag zu dem Optiker, wo meine zwei Modelle warteten. Jetzt konnte ich ja wieder sehen, was Mama, Papa und Oma mir ausgesucht hatten. Die eine Brille war zwar rosa – wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte, aber die andere saß nicht nur besser, so vom Gefühl her, und hatte obendrein eine günstigere Gläserform für mein Gesicht, das erkannte selbst ich, nein, sie hatte sogar zwei tolle „Sendung mit der Maus“-Mäuse auf den Bügeln. Das hat mir gleich so gut gefallen, dass mir die Entscheidung ganz leicht fiel. Ich wollte die Mäuse!

Nun hieß es aber erst einmal „warten auf die neue Brille“! Bis dahin sollten gut eineinhalb Wochen vergehen. Währenddessen manifestierte sich das Schielen aber leider und wurde irgendwie immer schlimmer – aber ich konnte ja nichts dafür.

 

Februar 2005

 

01.02.2005

Dienstags ist immer Schwimmtag!

 

Heute ist Mama noch dabei, aber die nächsten Wochen gehe ich immer ganz alleine mit Oma und Opa, dann hat Mama ein bisschen Zeit für sich und ich habe hinterher jede Menge zu erzählen.

Ich bin ja so froh, endlich wieder schwimmen gehen zu können, das hatte ich letztes Mal in Norddeich ja so vermisst. Aber mit Bronchitis geht das ja nicht.

Allerdings muss ich mit Oma und Opa immer in den warmen Becken bleiben (Whirlpool und Babybecken), in den anderen wäre ich innerhalb von wenigen Minuten total erfroren, weil ich so dünn bin – ich vertrage das kühlere (eigentlich ja normale Bade-) Wasser gar nicht gut, ich brauche es kuschelig warm. Zum Glück gibt es ja im fast heißen Babybecken auch eine kleine Rutsche:

 

 

06.02.2005

 

Ich bin fast ständig drüben bei Oma und Opa. Dort spiele ich oft Katze.

Nachdem ich in Omas Fotoalbum Kater Garfield entdeckt habe, den Kater meiner Mama, bin ich jetzt auch Garfield. Natürlich kann ich dann nur Wasser aus einer Schale trinken, zum Glück hat mein lieber Opa Elli dafür Verständnis:

 

10.02.2005

 

Heute gab es eine große Veränderung für mich: Ich bekam meine 1. Brille.

Ich hatte lange darauf gewartet und dementsprechend war die Vorfreude schon riesig. Einziger Wermutstropfen, was machte ich im Sommer mit meinen zwei entzückenden und heiß geliebten Sonnenbrillen?

 

 

Brillenimpressionen

 

Meine 1. Brille mit den „Sendung mit der Maus“ - Mäusen :-)

 

 

Und habt Ihr die Maus schon entdeckt?

Kleiner Tipp, schaut mal auf die Bügel…da hat sie sich versteckt!

 

Die Brille sitzt wirklich perfekt, sie rutscht nicht, man kann prima mit herumtoben, aber es gibt auch Unannehmlichkeiten, so praktisch ist so eine Brille eben doch nicht. Da bin ich auch ganz schnell hinter gestiegen. Nach einer Dreiviertelstunde „Non-Stop-Tragen“, hatte ich erstmal genug, aber nix da mit absetzen, die Brille gehörte fortan auf die Nase. Ich versuchte mein Glück noch ein paar Mal, teils mit Vorwand, aber meine Eltern erklärten mir, wie wichtig die Brille für mich sei, und dass ich sie jetzt immer tragen müsste. Okay, ich durfte mal kurz meine Augen rubbeln, aber nach ein paar Minuten spätestens musste sie wieder auf.

Dabei stieß sie doch beim Trinken gegen das Glas und im Regen wurde sie nass, auch die Mütze schloss sich nicht mehr so fest um meine Ohren. Außerdem juckte sie und war irgendwie hinderlich. Alle Versuche sie abzusetzen, scheiterten kurz darauf und so langsam begriff ich die Tragweite dieser neuen Situation.

Ich war plötzlich doch ganz schön niedergeschlagen, so hatte ich mir die Sache mit der neuen Brille doch irgendwie nicht vorgestellt. Ich war den ganzen restlichen Abend ziemlich betrübt und nachts habe ich doch tatsächlich das erste Mal überhaupt ins Bett „gepipit“ wie ich immer sage, da seht Ihr mal, wie mich das alles mitgenommen hat. Ich schämte mich und weinte, aber meine Eltern trösteten mich nur und schimpften gar nicht, das Bett wurde gewechselt, die Waschmaschine angeschmissen und am nächsten Morgen sah alles nur noch halb so schlimm aus.

 

11.02.2005

 

Ich taufte meine Brille Mia und setzte sie auch gleich auf. Ab diesem Moment trug ich sie wirklich konsequent den ganzen Tag ohne nennenswerte Probleme. Zwei Abende später vertraute ich Mama dann beim „Ins-Bett-Geh-Ritual“, dass ich, trotz dem ich die Brille mag, so gerne mein altes Gesicht wieder hätte, ohne Brille, und bemerkte seufzend: „Ach, Mama, hätte ich bloß nie angefangen zu schielen.

Das das Schielen tatsächlich noch zum Problem werden würde, ahnte ich da noch nicht.

Ein paar Tage später schon, hatte ich mich gänzlich an die Brille gewöhnt. Als ich von draußen rein kam, fragte ich Oma: „Wo ist eigentlich meine Brille?“ Dabei hatte ich sie doch auf der Nase ;-)

 

Lupo, dem Meerli meiner Eltern,

habe ich immer viel zu erzählen.

 

Könnt Ihr Euch noch an den selbst gestrickten Schal von Mama für mich erinnern, obwohl Mama stricken gar nicht leiden kann?

 

Den Kuschelschal liebe ich noch heute, aber ich wollte immer noch so gerne einen in rosa. Mama versprach, mir irgendwann mal noch einen in meiner gewünschten Farbe zu stricken. Welch Glück, dass ich zufällig in einem Laden, wo Mama nach Handtüchern schaute, solch Kuschelwolle in meiner Wunschfarbe fand, ich lief schnell zu Mama und präsentierte ihr stolz meinen „Fang“. So glücklich schaute sie zwar nicht drein, konnte mir den Wunsch in meinen Augen aber wohl nicht abschlagen, noch am selben Abend, beugte sie sich seufzend ihrem Schicksal. Dafür kann Mama immer dann meinen grau-weiß-schwarzen Kuschelschal tragen, wenn ich gerade das rosa Exemplar um meinen Hals geschlungen habe und das ist meistens der Fall. :-)

Mama hat hier an der Nordsee einen ganz tollen Reitverein für mich ausfindig gemacht, weil ich hier oft das Reiten vermisse, zuhause gehe ich ja recht regelmäßig. Jeden Samstag um 9 Uhr gehe ich nun hier zum Bambino-Voltigieren, und das kann ich nun immer so machen, wenn ich hier in den Ferien bin. Das ist doch total klasse, oder?

Es macht mir einen Heidenspaß und alle sind so nett! Vor und nach dem Reiten gehört das Pferde-Putzen natürlich mit zum Programm.

 

Elina   beim Voltigieren

Hey, der Stiefel ist soo schwer…

 

Im Galopp ………………………………………………………………………auf Knien winkend

 

 

Rückwärts............................................................im Liegen

 

Arme zur Seite……………………………………………….Arme in die Höhe

 

Der groooße Ronny wird gestriegelt, zum Glück ist ja Papa da…… ;-)

 

19.02.2005

 

Heute bin ich mit Oma und Opa Essen gegangen in ein richtiges Restaurant! Ich habe mich so vorbildlich benommen, dass sie nächstes Mal, wenn ich hier bin, mal wieder mit mir ausgehen wollen :-). Klar, ich hatte mich schon riesig darauf gefreut. Über dem Schwimmbad hier ist ein Restaurant, da kann man nämlich den Schwimmern zuschauen, dann ist es beim Essen nicht so langweilig. Ich hatte einen Räuberteller und klaute mir ordentlich Fisch von den Beiden.

 

Voll gefuttert, machte ich mich schließlich daran, die Spielecke fein aufzuräumen.

 

Aufräumen tue ich wirklich sehr gern, ganz zur Freude meiner und auch anderer Eltern. Selbst bei meiner Freundin Belana habe ich schon das Kinderzimmer aufgeräumt und Mama habe ich auch schon mehrmals mit meinem eigenen tadellos aufgeräumten Zimmer überrascht. Ich bin eben ein Traumkind ;-)

 

23.02.2005

 

Heute hatte ich meinen Termin in der Sehschule, wegen meines Schielens und der neuen Brille, die ich jetzt seit zwei Wochen trug. Ab sofort muss ich nun auch noch so ein blödes Augenpflaster tragen, weil mein rechtes Auge mit Brille nur noch eine Sehkraft von ca. 50 % hat im Gegensatz zu 90 % links. Deshalb darf sich nun das linke Auge unter dem Augenpflaster noch etwas ausruhen, während das rechte Auge jeden Tag ordentlich sehen üben muss.

Sina und ich im Partnerlook.

 

Ich habe zwar ganz schöne Augenpflaster bekommen, extra für GIRLS und die gefallen mir an sich auch ganz gut, aber nicht auf meinem Auge. Das juckt schrecklich und stört und außerdem kann ich dann fast nichts mehr sehen. Am ersten Tag mit diesem Pflaster bin ich gleich volle Kanne gegen einen Schrank gerannt. Klar, dass meine Motivation dann erst recht gleich bei Null war.

Das Schlimme ist, das ich das olle Ding jeden Tag 3-4 Stunden tragen muss und das für ganz, ganz lange, mindestens erstmal ein Jahr, oje, und das bei meiner empfindlichen Haut, wenn ich da noch an die Elektrodenzeit zurückdenke…

Anschließend muss ich dann wohl zu 90 % auch noch operiert werden. So ein Mist! Da habe ich schreckliche Angst. …und dann geht es mit der Kleberei noch weiter. Aber warten wir es erstmal ab, vielleicht regeneriert sich doch alles so schnell wie es auch entgleist ist, das war ja auch so urplötzlich, vorher waren ja meine Augen immer okay, wir waren ja auch seit Klein auf mindestens alle halbe Jahre beim Augenarzt und in der Sehschule.

Irgendwie scheint mir das Glück gerade nicht besonders hold :) , aber es hilft ja alles nichts, ich kann ja den Kopf nicht in den Sand stecken, da muss ich jetzt wohl durch – aber irgendwie ist das doch alles zum Heulen. Jedenfalls war es genau das, was ich die ersten Tage mit Pflaster getan habe – geheult!

 

Meine Eltern haben mich fröhliches Energiebündel kaum wieder erkannt. Ich bin nur noch mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf durch die Gegend gelaufen, schien untröstlich. Zum Glück sind da ja noch meine Eltern und Oma und Opa, die mich tatkräftig unterstützen, mich mit aller Kraft ablenken und mir Mut machen. Mama musste als kleines Kind ja auch so ein Augenpflaster tragen, sie hat mir Fotos gezeigt, das hat mir schon ein bisschen geholfen. Aber ohne meine Familie wäre ich gerade ganz schön verloren!

Wenn Blicke töten könnten…

 

Meine Mama hatte dann noch eine Motivationsidee: Jeden Tag nach dem Pflastertragen darf ich nun eine Sonne malen. Habe ich zwanzig Sonnen zusammen, gibt es eine Überraschung – das ist doch was!

 

Zum Glück habe ich ja auch noch mein Paulinchen, auch sie tröstet und entlockt mir zuweilen einen Hauch von Lächeln:

 

Aber irgendwie war das alles jetzt doch ein ganz schöner Brocken für mich, gerade erst die Brille, jetzt auch noch diese Pflaster… und sie gehen so schwer ab, das ziept furchtbar! Mama macht jetzt schon extra Creme auf die Klebefläche, das klebt immer noch ausreichend, geht aber schon etwas leichter, aber es ist doch immer noch unangenehm und dabei haben wir schon extra sensible.

Na ja, auch daran werde ich mich wohl jetzt gewöhnen müssen. Auch, wenn es nicht schön ist, es gibt Schlimmeres!