01.09.05

Jetzt ist mein Zimmer so richtig fertig!

Als ich vom Kindergarten komme, ist die Überraschung perfekt:

Meine neue Deckenlampe hängt - von Mama und Papa selbst entworfen.

Und auch die Holz-Blumen und meine Pferde-Pinnwand haben sie noch fertig gekriegt - klasse, nicht??
Ach, wie ich mich freue!!! Ich bin ja so glücklich mit meinem neuen Zimmer, das sage ich den beiden auch jeden Tag!
Das einzige, was mich etwas stört ist, dass die Möbel weiß sind und nicht auch rosa! (Mama und Papa sind entsetzt!!!!)

*~*~*

 

Aber ich habe auch eine
Überraschung für meine Eltern.

Heute im Kindergarten habe ich sie beide gemalt, weil ich Mama und Papa nämlich gaaaanz doll lieb habe!!!

 

04.09.05

Bei uns ist was los – hier steppt der Bär!

 

09.09.05

Hey, wisst Ihr was? Heute darf ich länger aufbleiben,
denn wir wollen ein kleines Lagerfeuer auf unserer Terrasse machen.

So ein Lagerfeuer ist so schön, das wünsche ich mir an meinem nächsten Geburtstag auch.

 

11.09.05

Heute hat mein Papa Geburtstag, leider mag er gar nicht feiern – na ja, zugegeben ist auch ein bisschen doof, wo Mama jetzt streng liegen muss. Außerdem mag er sowieso keine Geburtstagsfeiern – das konnte ich noch nie verstehen – bin eben ein echter Party-LÖWE. Mein erster Satz heute Morgen war jedenfalls: „Uuuh, Papa hat heute Geburtstag. Mama, wann feiern wir?“

Dann habe ich Papa erstmal ein selbst gedichtetes Geburtstagslied gesungen und bin flugs für ein Stündchen in meinem Zimmer verschwunden, denn ich hatte viel zu tun. Da musste ein Geschenk gebastelt werden, ich hatte da schon so eine Idee, nur die Zahlen musste Mama mir auf einem extra Blatt vorschreiben, damit ich sie auf mein Geschenk aufmalen konnte, aber gleich danach schmiss ich sie auch schon wieder hinaus – einpacken konnte ich das Geschenk nämlich auch alleine – ich besorgte mir alles nötige und schließlich war es soweit, ich überbrachte Papa mein persönliches Geschenk:

...und half ihm selbstverständlich beim Auspacken – hatte ich etwa zuviel Tesafilm benutzt??

Voilà! Ein „echtes“ Verkehrsschild mit Papas Geburtsdatum (wer hat das schon?) und selbstverständlich mit Ständer.

Dann habe ich ihm noch ein Bild mit allen Zahlen und Buchstaben voll geschrieben und war den restlichen und nächsten Tag immer noch mit Basteln beschäftigt – ich hatte viele Geschenkideen für meinen lieben Papa, die konnte ich unmöglich alle an einem Tag verwirklichen. Tja, wenn Papa schon nicht feiern wollte, sollte er wenigstens reich beschenkt werden, findet Ihr nicht auch?

 

24.09.05

Voltigierturnier in Rüdnitz

Ich bin diesmal die Startnummer 6 in unserer Gruppe.

 

 

 

 

 

http://www.reiterhof-zernsdorf.com/Voltigieren.htm

 

Oktober 2005

 

01.10.05

Geschafft! Wir hatten endlich Oktober . Nun würde ich bald „mein Baby“ im Arm halten können. Und nun konnte Mama auch wieder mehr mit mir spielen und unternehmen, denn in nur einer Woche wäre unser Weckerchen nicht mal mehr offiziell ein Frühchen. ...und schon bald würde meine Oma von der Nordsee kommen. Ich war sehr glücklich und ziemlich aufgeregt.

Um mir die Zeit nicht arg lang werden zu lassen, ließen sich meine Eltern wieder einmal so Einiges einfallen.

Wir besuchten ein Kürbisfest, da konnte ich sogar ein kleines Kälbchen streicheln und Koi-Fische füttern. Da es mir die orangen Kahlköpfe total angetan hatten, schnitzte Mama mit mir zuhause auch einen Halloween-Kürbis:

Ich fand den ziemlich lustig und im Dunkeln sogar etwas gruselig.


Die Kürbismanie hatte mich total gepackt, was lag da näher, als mich selbst in einen Kürbis zu verwandeln:

 

06.10.05

Wir holen Oma Dudi vom Zug ab – juchhuu, sie ist da, jetzt ist mir schon viel wohler
– ab jetzt darf das Baby erst recht kommen!!!

Und wer ist noch aus dem Nordsee-Urlaub zurück?? Wen hat mir Oma da mitgebracht?

 

Richtig, meine Kaya, die ich damals Anfang März für „ein paar Wochen“ bei Oma und Opa zurückließ, damit sie noch etwas Urlaub haben konnte - na ja, wie Ihr wisst, wurden daraus wegen unseres Babys dann ja fast 9 Monate!!

 

08.10.05

Heute koste ich endlich mal Babys Muma, denn die Frühgeburtsgefahr ist ja nun gebannt und schließlich muss ich wissen, was Mama dem Baby später anbieten würde. Ich nahm nur ein Schlückchen, aber das machte mich zum glücklichsten kleinen Mädchen der Welt. Ihr werdet das vielleicht nicht verstehen, aber für mich ist Muma nunmal das Leckerste überhaupt, auch wenn ich eigentlich schon viel zu groß dafür bin, das weiß ich ja...

Ab Mittag machen wir uns dann einen schönen Tag mit meiner Freundin Belana und ihren Eltern und mit meiner Oma.

Wir reiten auf Schnuffelpferd...

machen alles fein sauber...

fahren gemeinsam Rad...

 

müssen uns nur noch über die Richtung einigen...

...und schmücken bei einem Spaziergang meine Baby-Bauch-Mama:

 

09.10.05

Mama fängt mit mir das Kalender-Basteln an, viel Zeit bleibt schließlich nicht mehr, das neue Jahr ist nicht mehr so weit und wir haben viel zu tun. Mit Oma gehe ich heute noch die Schwäne füttern.

 

10.10.05

Heute waren wir erst bei Mamas Arzt, der war sehr zufrieden und glücklich, dass wir es soweit geschafft haben und war sich obendrein sicher, dass er Mama erst mit Baby im Arm wieder sehen würde, schließlich hatte Mama ja in drei Tagen ihren Entscheidungs-Termin in der Charité. Wir waren dann noch Griechisch essen, mit Baby würde das ja vorerst schwierig werden:

Am nächsten Tag machten wir noch einen Ausflug nach Potsdam. Abends war Mama dann schon ganz schön geschafft. Sie hatte zwar den ganzen Tag über immer wieder sehr ordentliche Wehen und oftmals schon in 5-Minuten-Abständen, aber das Baby wollte auf Teufel komm raus eben doch noch nicht raus, es wollte wohl erst mal hören, was am 13. der Professor zu sagen hatte und bis dahin noch gemütlich im Fruchtwasser plantschen, was wir durchaus verstehen konnten :-).

 

12.10.05

In letzter Minute noch geschafft. Nach der Endlos-Renovierung konnten Papa und Mama nun heute auch noch ihren begehbaren Kleiderschrank einweihen, Mama hätte wirklich nicht gedacht, dass Papa das nun auch noch schafft. Jetzt war wirklich alles fertig. Das Baby konnte kommen.

Gute-Nacht-Geschichte

 

13.10.05

Mama und Papa waren heute beim Professor in der Charité. Jetzt ist es amtlich. Nur noch ein paar Mal schlafen und dann kann ich am Montag, den 17.10.05, vielleicht schon mein Baby im Arm halten. Weil das Baby in Mamas Bauch vielleicht sehr bald schon nicht mehr so gut versorgt sein würde, wollen die Ärzte am Montag sicherheitshalber die Geburt einleiten. Das kann zwar evtl. auch länger dauern, aber ich hoffe auf Montag. Ich kann es nämlich gar nicht mehr abwarten. Da am Montag aber die kleine Anna, die Tochter von Mamas Freundin, Geburtstag hat, sie wird dann 2 Jahre alt, wäre mir Dienstag vielleicht doch lieber, schließlich soll mein Baby einen eigenen Geburtstag haben!!

 

14.10.05

Heute habe ich erstmal Voltigiertraining – zum Glück. Vor lauter Aufregung ist mir wirklich jede Abwechslung recht:

Ich liege quer auf Lea.

 

16.10.05

Und bevor das Baby kommt, muss erst noch Schnuffelpferd operiert werden, das hat nämlich eine offene Wunde, die genäht werden muss, selbstverständlich mit Narkose, ich assistiere Oma dabei:

 

Ach, ja, und einen Einkaufszettel müssen wir noch schreiben, damit wir auch gut versorgt sind,
während Mama das Baby auf die Welt bringt ;-):

 

Das klappt dann zur Not auch schonmal über Kopf :-)

 

17.10.05

Heute ist also der große Tag! Mama und Papa müssen noch im Dunkeln aufstehen, um zur Charité zu fahren. Oma und ich wollen sie dann im Laufe des Tages besuchen fahren. Ich gebe Mama einen extra dicken Kuss und dem Baby auch und kuschele mich dann an Oma. Oma und ich werden wohl noch ein bisschen schlafen.

Nach dem Frühstück wird es mir dann doch zu lang. Ich rufe mit Omas Hilfe Papa auf dem Handy an. Es ist so gegen 11 Uhr, Mama hatte gerade das Gel bekommen und leichte Wehen und er meinte, wir könnten so zu halb drei Uhr vorbeikommen, er holt uns dann vor dem Kreißsaal ab. Ich freue mich schon, denn ich vermisse Mama und das Baby im Bauch jetzt schon und außerdem können wir mal wieder Bahn fahren, das macht Spaß.

14:30 Uhr – wir warten in der Charité . Papa kommt und erzählt mit einem breiten Grinsen ganz stolz, das alles schon erledigt wäre, das Baby wäre schon da und Mama wird gerade genäht, wir müssten also noch einen kleinen Augenblick warten. Ich kann das noch gar nicht ganz glauben - geht es Mama gut?

Endlich dürfen wir zu Mama, sie strahlt uns an und was sehe ich da in Mamas Armen??

Ein niedliches ferkelrosa Baby, noch etwas Blutverschmiert, aber mein Baby

– meine kleine Schwester!

Ich bin überwältigt und so stolz!

Aber dann muss ich zu allererst mal zu Mama ins Bett kriechen und mich ganz dicht an sie kuscheln, während Oma das Baby hält. Ich bin so voller Freude, endlich all die Angst um Mama und das Baby vorbei, jetzt wird alles wieder so richtig gut – das spüre ich genau.

 

Aber da ist auch noch ein anderes Gefühl, irgendwie hat sich von nun auch etwas gewaltig verändert: ich war jetzt nämlich plötzlich groß! Die große Schwester! Mann, war ich stolz! Vom ersten Augenblick an habe ich meine kleine Schwester heiß und innig geliebt. Diese kleinen Fingerchen - sie war perfekt, genau so hatte ich mir sie vorgestellt und es war alles dran. Keine blöden Amnionstränge hatten sich um ihre Zehen gewickelt, so wie bei mir und ich war kein bisschen traurig oder neidisch darüber, im Gegenteil, heilfroh! Fortan wollte ich sie immer beschützen.

Das habe ich auch später immer wieder demonstriert, sei es mit wissenden altklugen Äußerungen (schließlich kannte ich meine Schwester mit am besten), sei es im Kindergarten, wenn sich die Massen um das „ach, so niedliche Baby scharrten“. Dann kämpfte ich mich mutig durch das Getümmel und umarmte und küsste „mein Baby“.

Alle sollten wissen: Das ist mein Baby!

 

18.10.05

Die kleine Knister-Giraffe habe ich Amelia heute mitgebracht,
dafür habe ich 8 lange Wochen eisern mein Taschengeld gespart.

"Hilfe, das Baby schreit, Mama gib ihr bloß schnell Muma!"

 

19.10.05

Heute durfte ich Amelia das erste Mal auf den Arm nehmen. So winzig sie war, so schwer kam sie mir doch vor.
Ganz schön anstrengend sie zu halten.

Uff, ein ganz schöner Brocken:

 

20.10.05

Juchhuu, heute kommen Mama und meine Schwester heim!!!

Da helfe ich doch gleich beim Wickeln, dann geht es schneller!

Aber irgendwas ist da am Herzen bei meiner Schwester, jedenfalls muss sie erst einmal vom Kardiologen untersucht werden. Dazu fahren wir auf die Neonatologie und ich treffe alle meine Kinderkrankenschwestern wieder – wie die sich freuen, ich bin jetzt große Schwester! Und der Kardiologe kennt mich doch tatsächlich auch noch. Er schenkt mir ein Ultraschallbild vom kleinen, pochenden Herzen meiner kleinen Schwester. – und es gibt Entwarnung, alles okay, bloß so ein Nebengeräusch, was sein darf.

Wir dürfen also nach Hause!!

Am nächsten Morgen möchte ich dann so gerne wieder ein Schlückchen Muma trinken, Mama erlaubt es mir, aber, was ist geschehen?? Irgendwie gelingt es mir nicht mehr. Ich versuche erneut zu saugen und bin ganz enttäuscht: es klappt nicht mehr, ich kann es irgendwie nicht mehr, habe ich das etwa verlernt? Na ja, eigentlich bin ich ja auch sowieso viel zu groß...

Da Mama wie bei mir und Anica auch, wieder viel Milch hat, zeitweise viel zu viel, es muss sich ja alles noch einpendeln, bekam sie nach einiger Zeit leider eine Brustdrüsenentzündung, weshalb sie gezwungen war, ihre Brust richtig leer zu pumpen, nachdem Amelia getrunken hatte.

Jetzt war der Moment gekommen:

Ich bettelte, dass ich das Glas Muma bekommen durfte und sie es nicht einfror und ich wollte einen Strohhalm dazu, einen orangen bitte.

Ich genoss diese, meine letzten Schlucke Muma sehr und lobte den Geschmack ausgiebig.

Fortan gehört die „Muma“ dem Baby, meiner kleinen Schwester Amelia

– ich bin nun wirklich zu groß dafür! :-)

 

22.10.05

Voltigierturnier in Berlin-Spandau

Heute steht für mich ein ganz besonderes Turnier an. Denn in Berlin-Spandau ist meine Mama geboren und dort hat sie 22 Jahre ihres Lebens verbracht. Folglich wohnt auch sämtliche Verwandtschaft in der Nähe sowie meine Freundin Belana. Deshalb mischen sich heute nicht nur meine Oma, sondern auch meine Tante und meine Freundin Belana mit Eltern unters Publikum. Sogar eine Freundin von Mama aus Kindertagen hat mich doch tatsächlich auch noch beim Voltigieren entdeckt, sie kennt mich ja quasi aus der Homepage und als sie dann meine Oma, Mamas Mama, erkannte, war eigentlich alles klar – hach, die Welt ist klein. :-)

 

Einzug und Begrüßung vor der Jury (die Kleinste bin ich!)

 

„Pflicht“ und „Kür“

und bei der Siegerehrung gibt es dieses Mal auch etwas ganz Besonderes: ein echter Hufauskratzer in grün!!

 

25.10.05

Wir sammeln Kastanien:

Mit Oma fahre ich auch noch in den Zoo nach Berlin und wir gehen zusammen zum Laternenfest. Für diese Unternehmungen ist meine kleine Schwester ja wirklich noch viel zu klein und Mama geht es auch noch gar nicht wieder gut nach der Geburt, daher genieße ich die Stunden nur mit Oma natürlich doppelt.

Immer wieder trudeln hier nun Geschenke für das Baby ein und oft auch für mich. Ich freue mich immer riesig, wie lieb so viele Menschen an uns denken. Da meine kleine Schwester ihre Geschenke noch nicht alleine auspacken kann, erledige ich das für sie, denn ich bin ja nicht umsonst die große Schwester. So durchläuft alles erstmal einem „Rosa-Check“, zumindest, was Kleidung angeht. Ich bin gerührt, alles soo niedliche Sachen, ich bin jedes Mal regelrecht außer mir vor Freude – schön, das alle meine Schwester so herzlich willkommen heißen. Meine Geschenke sind da doch eher Nebensache.

 

31.10.05

Halloween

B O O H !!!

 

 

November 2005

 01.11.05

Hier trägt Amelia meinen eigens für sie kreierten Body:

Und weil ich gerne kreativ bin und noch lieber etwas für meine Schwester mache, bemale ich ihr auch noch zwei weiße Moltontücher, die Farbe bügele ich selbstverständlich auch noch selbst ein, ich bin ja schließlich schon groß.

 

 

05.11.05

für dieses Jahr das letzte

Voltigierturnier, diesmal in Lenzke:

 

 

06.11.05

Heute fahre ich mein Schwesterchen spazieren.
Es ist ein schöner sonniger Herbsttag, etwas Frischluft tut ihr bestimmt gut.

Ja, mit meiner Schwester ist das Leben schon ein wenig anders geworden. Zum Beispiel sind Papa und ich jetzt ausgezogen aus dem Familienbett, weil meine Schwester besonders nachts gerne mal schreit – also wirklich da kann echt keiner bei schlafen und ich muss ja schließlich morgens früh raus, der Kindergarten wartet ja und natürlich hat Mama nicht mehr so viel Zeit für mich, fast immer ist das Baby bei ihr – aber, wenn ich ehrlich bin, hatte ich das nicht anders erwartet. Für mich ist das sonnenklar, das Baby gehört den lieben langen Tag zu Mama und das Baby braucht Muma - wo ich klein war, wollte ich das schließlich auch nicht anders. Mama war doch erstaunt als ich ihr das erklärte, sie dachte doch echt, ich würde mich eventuell vernachlässigt fühlen können. Na ja, zugegeben, wäre schon schön wieder mehr mit Mama zu spielen, aber ich weiß ja, dass das Baby sie braucht und ich kann ja auch schon ganz gut alleine spielen und basteln. Das mache ich oft nach dem Kiga, dann darf keiner in mein Zimmer kommen, denn meist bastele ich für meine Eltern oder meine Schwester eine kleine Überraschung.

Als Mama mir den einen Tag mal versprochen hatte, mit mir was zu basteln und sie es zum x-ten Mal wieder verschieben musste, weil das Baby entweder gerade Hunger oder im Schwall erbrochen hatte o. ä., ach, hatte ich schon erzählt, das die kleine Freßraupe ständig alles vollspuckt, iiihhh! ...da meinte ich doch ganz locker zu Mama: „Ach, Mama, mach Dir nichts draus, wir können doch nachher basteln, gib Amelia erstmal Muma und ich spiele so lange was allein.“ Eigentlich hatte ich immer Verständnis und später konnten wir dann doch noch zusammen basteln.

Zu Opa Franz habe ich auch gleich gesagt: „Du kannst runterkommen, das Baby anschauen, aber sei leise, falls es schläft.“

Wenn ich Lust hatte, half ich Mama beim Wickeln und Anziehen, mensch, das geht verdammt schwer, bei meiner Puppe Sina geht alles viel leichter, da kann man im Notfall aber auch mal härter zupacken. Und ich passte auch gerne mal kurzzeitig auf meine Schwester auf, wenn Mama von unten was holen war oder so, dann spielte ich mit ihr oder wenn sie mal in ihrem Bettchen schlief (zugegeben ziemlich selten, sie ist so der Typ Känguru, schläft am liebsten im Beutel, was ich echt verstehen kann, ich bin ja auch so ein Mama-Kuschel-Kind), dann habe ich Mama auch schon mal gesagt: „Mama, ich habe meine Musik etwas leiser gedreht (Mama hörte fast gar keine Musik mehr), damit ich besser hören kann, wenn das Baby schreit.“

Ich habe auch immer genau aufgepasst, dass die anderen alles richtig machten. Schrie das Baby z. B. weil Papa es wickelte, dann rannte ich schnell zu Mama: Komm, Mama, das Baby schreit, Papa wickelt es, aber er macht es nicht so wie Du.

Eifersucht gegenüber meine Schwester kenne ich nicht, obwohl das viele erstaunt, aber ich war ja schon immer sehr sozial und teile von jeher gerne. Ich fand, ich war die perfekte Schwester, und meine Eltern finden das auch, sie sind sehr stolz auf mich.

 

13.11.05

Oft legte ich abends schon heraus, was meine Schwester am nächsten Tag tragen sollte und ginge es nach mir, war sie stets standesgemäß ;-) in Kleider eingehüllt so wie auf diesen Bildern:

 

...ausschließlich rosa wäre noch eine Alternative zum Kleid.

 

17.11.05

Auf geht’s zur Kinderärztin, Amelia hat heute die U3 und ich selbst mal wieder eine Angina :-(.

 

17.11.05

Juchhuu, heute kommt meine Freundin Belana und endlich kann ich ihr mal mein Baby zeigen, dass sie nun auch eine kleine Schwester mag, dafür kann ich nichts, aber vielleicht leihe ich sie ihr mal, weil sie meine beste Freundin ist, aber nur vielleicht...

Puuh, ist Amelia schwer...

...da hilft nur ordentlich futtern, damit ich auch ja die große Schwester bleibe...

Belana und ich könnten auch locker als Schwestern durchgehen, findet Ihr nicht auch?

Aber so sind wir eben beste Freundinnen, das ist auch schön und ich habe es sozusagen schriftlich ;-) Belana hat mir nämlich eine Kette geschenkt „Beste Freundin“, die Kette besteht aus zwei Teilen, einen trage ich, den anderen sie – so sind wir uns immer nah, bis Falkensee fahren wir nämlich immer ganz schön lange. Obwohl ich mich ganz schön verändert habe, findet Belana. Früher war ich immer so schüchtern und anfangs eher ruhig und zurückhaltend, musste erst mal auftauen, jetzt drehe ich immer gleich total auf, wenn sie zu uns kommen oder wir zu ihnen fahren, na ja, Belana und ihre Eltern gehören ja sozusagen zur Familie, kein Wunder, dass ich mich wohl und sicher mit ihnen fühle. Belana hat letztens gesagt: „Elina ist verrückt!“ Sie war irgendwie etwas irritiert, so kannte sie mich gar nicht, dabei bin ich zuhause eigentlich immer so.

Belana und ich tauschen neuerdings immer unsere Sachen aus. Mal trägt sie ein Kleid von mir wie auf dem Foto, mal borge ich eines von ihr aus und manchmal gebe ich ihr auch eines meiner Pferde. „Sonnenblume“ z. B. war schon oft bei ihr, ich weiß, sie kümmert sich rührend um das Pony und derzeit versorge ich gerade ihre Püppi mit Bett und Hochstuhl natürlich.

Belana trägt jetzt übrigens auch eine Brille! Schon schön, wenn man Gleichgesinnte hat. Sie trägt sie zum Glück gerne, ich trage meine auch immer, auch gerne, aber hätte eigentlich lieber Kontaktlinsen wie Mama und Papa, obwohl beide auch eine Brille haben.

Jedenfalls habe ich Mama gefragt, ob unser Baby wohl auch mal eine Brille brauchen würde. Mama antwortete mit „vielleicht“ und auf meine Frage, ob Amelia dann womöglich auch einmal mit Augenpflastern abkleben müsse (ach, ich kann das gar nicht leiden, das juckt immer so schrecklich und doch ziehe ich es tagtäglich durch) kam die gleiche Antwort. Ich sagte: „Oh, nein, bei mir darf das ja sein, wenn es muss, aber nicht bei Amelia!“

Ihr seht, es geht nichts über meine Schwester! Lieber ertrage ich all das Leid – so wie Anica damals für mich gekämpft hat, so trage ich auch Verantwortung für meine kleine Schwester, ist doch klar.