Oktober 2006

Der Oktober war dann wieder sehr ereignisreich!!! Endlich waren wir wieder gesund (wir waren doch glatt 7 Wochen am Stück krank, genau genommen seit Mitte August – ich hatte Bronchitis + Angina, Amelia eine Lungenentzündung und Mama krepelte irgendwo dazwischen, nur Papa haut so leicht nichts um!). ...und endlich machten wir wieder Urlaub!! Wir fuhren zu Oma und Opa an die Nordsee und das Größte, meine Freundinnen Josi und Julia und ihre Mama nahmen wir mit!!!!!!!!! Eine Woche Action pur – es war einfach nur herrlich!!! Drachen steigen lassen, Trike fahren, Seehundstation, Waloseum, Tierpark, Schwimmbad, Fackelumzug, Spielplätze, Riesenrutschen... - wir haben das alles so genossen und das wiederholen wir jetzt sicher öfter.

 
 

Das Highlight kam aber noch. Am 14.10.06 wurde nämlich meine kleine Schwester Amelia in Norddeich getauft und Viola, Josis und Julias Mama, ist jetzt ihre Patentante! Wir feierten mit Oma und Opa und ich durfte mein allerschönstes Kleid anziehen! Ich fühlte mich wie eine Prinzessin und hatte auch eine ganz wichtige Aufgabe. Ich durfte nämlich das Taufwasser für Amelia in das Taufbecken gießen und nachher die Taufkerze halten – man, war ich stolz!

 


Ein paar Tage später feierten wir dann tats&amul;chlich schon Amelias 1. Geburtstag. Ich habe sogar mein Taschengeld gespart und ihr einen rosa Sabberlatz mit Lumpi gekauft und eine Jeanshose mit roten Schleifen... und meinen Galupy schenkte ich ihr noch... – ich fand, sie sollte mindestens so viele Geschenke kriegen wie ich sie damals bekommen habe, ich weiß das noch von meinen Fotos ganz genau!! Ich packte alles emsig ein und war riesig gespannt, ob ihr alles gefallen würde, aber für meine Verhältnisse hat sie alle Geschenke viel zu langsam ausgepackt und immer erst Ewigkeiten mit dem neuen Spielzeug gespielt, bevor sie was Neues ausgepackt hat. Ich musste ihr ständig mit den Geschenken hinterher rennen und ihr diese direkt vor der Nase platzieren und stellt Euch vor: sie hat sie einfach ignoriert!!! Tsss... wo gibt es denn sowas?? Aber ich blieb hartnäckig, ...sie auch! Nicht, dass sie sich nachher nicht gefreut hat, aber so ein großes Interesse am Auspacken hatte sie noch nicht. Mann, das konnte ich nun gar nicht verstehen, ich war doch sooo neugierig und wollte nur zu gerne wissen, was da alles in den Paketen drin war. Ich bot ihr so gar an, für sie auszupacken, aber damit war Mama leider nicht ganz einverstanden. Klar, konnte ich ihr helfen, wenn sie gerade beim Auspacken war, aber, wenn sie erstmal zufrieden etwas untersuchte, dann sollte ich sie gewähren lassen – Mist, das war gar nicht leicht für mich, ich bin doch von Natur aus schon ungeduldig, erst recht, wo es doch nichts Spannenderes als Geschenke gibt. Na ja, zugegeben, ich ging auch nicht ganz leer aus, ich habe zum Beispiel die weltschönste Hose und ein süßes Häschenshirt bekommen, seht Ihr?


   

Leider waren Josi und Julia und auch Papa an Amelias Geburtstag schon wieder zuhause. Josi und Julia mussten ja wieder zur Schule, die Ferien waren vorbei und Papa musste arbeiten. Gut, dass ich doch noch nicht zur Schule ging, so konnte ich meine Ferien noch ausgiebig genießen.


   

Die eine Woche mit Mama und Amelia und Oma und Opa war auch sehr schön und dann holte Papa uns auch schon wieder ab. Aber ich muss nicht traurig sein, schon Ende November fahren wir wieder an die Nordsee, Oma wird da 50 Jahre alt!

 



 

Wieder zuhause, waren wir bei Mamas Freundin Sandra. Und weil Amelia ja noch keinen Führerschein hat – ihr erinnert Euch? – nahm ich sie einfach als Beifahrerin mit aufs Motorrad.



Da Amelia Musik sehr mag, habe ich ihr auf der Kindergitarre ein schönes Lied vorgespielt, so wie das Opa Elli immer bei uns macht – das gefällt mir auch immer so sehr.



November 2006

Im November war Schlafmützenball im Kindergarten. Der einzige Tag, an dem wir offiziell mit Nachthemd in den Kiga dürfen. Es war – wie jedes Jahr bisher – wieder sehr lustig.



Puuh, hier habe ich aber ein dickes Beuteltier:



Leider ging es dann im November aber nicht so lustig weiter. Das eine Wochenende Mitte November hatte es in sich. Es begann schon dramatisch freitagabends. Amelia hat beim Laufen das Gleichgewicht verloren und ist sehr unglücklich mit dem Mund auf meine Bettkante gefallen, Mama saß daneben (wir packten nämlich gerade Geschenke für den Geburtstag von Mamas Cousine ein), konnte sie aber auch nicht mehr so schnell auffangen. Sie blutete wie verrückt und ich bekam es mit der Angst zu tun. Wir fuhren gleich zum Arzt und endlich ging es auch Amelia wieder besser. Sie hatte sich allerdings ihr Lippenbändchen komplett durchtrennt und ein richtig kleines Loch im Mund, so dass die oberen Schneidezähne, die sie erst seit knapp zwei Monaten hat, locker waren. Fortan durfte sie nur noch Brei essen – für meine Schwester eine echte Qual, denn sie hasste Brei, aß lieber Fingerfood und ließ sich obendrein nur äußerst ungern füttern. Da stand ihr eine harte Woche bevor und sie tat mir leid.

Aber es sollte noch schlimmer kommen: Der Noro-Virus ging ja gerade um und vermutlich hat sie sich beim Kinderarzt was weggeholt, Sonntag jedenfalls saß sie gerade im Tragetuch und kotzte aus dem Schlaf heraus, sich selbst und Mama von oben bis unten voll. Das schlimme war, sie fühlte sich urplötzlich hundeelend und die Kotzerei hörte gar nicht mehr auf. Es kam schon bald nichts mehr, aber sie erbrach immer noch alle paar Minuten. Innerhalb von einer Stunde hat sie so krass abgebaut und war nur mehr apathisch, dass meine Eltern spontan ins Krankenhaus fuhren, was nur zwei Minuten entfernt war. Wir waren ja gerade in Berlin bei meiner Uroma! Aber das Schlimmste sollte noch kommen: sie behielten meine Schwester und Mama da!



Eineinhalb Wochen war ich ohne Mama und Amelia und Amelia ging es soo schlecht. Es hatte sie heftigst erwischt – Erbrechen und Durchfall ohne Ende, die arme Maus hing eine Woche lang 24 h an Infusionen und wollte sich einfach nicht erholen. Ich habe sie schrecklich vermisst und am furchtbarsten war, dass ich sie nicht einmal besuchen konnte. Es traf noch zwei Familienmitglieder, aber wie durch ein Wunder weder mich noch Papa. Papa verlegte seinen Dienst auf Nachtschicht und brachte mich über Nacht stets zu Josi und Julia, damit er nachmittags und abends für mich da sein konnte, denn ich ging ja nur vormittags in den Kiga. Vor Dienstanfang besuchte er dann immer noch Amelia und Mama - die weit entfernt von uns in einem Berliner Krankenhaus lagen. Zum Glück war ich bei Josi und Julia gut abgelenkt, aber dennoch war es eine schreckliche Zeit für mich. Als Amelia endlich wieder gesund und zuhause war, brauchte es noch ein Weilchen bis meine Welt wieder in Ordnung war, denn der Schreck und die Sorge saßen einfach zu tief.



Dafür belohnten wir uns nach dieser Kräfte- und Kalorienzehrenden Zeit bei einem Besuch in einem gigantischen chinesischen Restaurant – das war super toll dort und Amelia bekam dort ihr erstes Eis. Ich wünschte, wir könnten jeden Tag dort essen gehen ;-)



Leider wurde nun aus unserem Norddeich-Urlaub nichts, weil Amelia ja so lange krank war und sich erst erholen musste, aber dafür wollten wir dann eben nach Weihnachten zu Oma und Opa fahren und den Jahreswechsel dort verbringen.